Pilzsammeln im Herbst boomt – doch die Gefahr wächst mit. Wer ohne fundiertes Wissen in den Wald geht, riskiert schwere Vergiftungen, Umweltverstöße und lebensgefährliche Fehler.
Pilzsammeln im Herbst
Tipps für Anfänger und Profis

Die Wälder leuchten golden, der Boden ist feucht – perfekte Bedingungen für Steinpilze, Pfifferlinge und Co. Doch mit dem Pilzboom steigt auch die Zahl der Notfälle. Immer mehr Menschen strömen in die Natur, oft mit Apps und Halbwissen bewaffnet – und landen im schlimmsten Fall im Krankenhaus.
Gefahr durch giftige Doppelgänger
Viele essbare Pilze haben täuschend ähnliche, aber hochgiftige Verwandte:
Grüner Knollenblätterpilz: tödlich giftig, wird oft mit Champignons verwechselt
Pantherpilz: sieht harmlos aus, kann Halluzinationen und Krampfanfälle auslösen
Gallenröhrling: nicht giftig, aber extrem bitter – ruiniert jedes Gericht
Apps zur Pilzbestimmung sind kein Ersatz für Fachwissen. Experten warnen davor, sich allein auf digitale Erkennung zu verlassen.
Was tun bei Verdacht auf Vergiftung?
- Nicht abwarten! Sofort ärztliche Hilfe holen
- Pilzreste sichern – sie helfen bei der Diagnose
- Symptome ernst nehmen: Übelkeit, Schwindel, Krämpfe, Durchfall können erste Warnzeichen sein
Verantwortung für Natur und Artenvielfalt
Pilzsammeln ist kein Freifahrtschein:
- Nur bekannte, eindeutig bestimmte Pilze mitnehmen
- Keine Jungpilze oder alte Exemplare pflücken – sie sind schwerer zu erkennen
- Nicht alle Pilze aus einem Gebiet entnehmen – sie sind Teil des Ökosystems
- Sammelgrenzen beachten: In vielen Regionen sind maximal 2 kg pro Person erlaubt
Tipps für sicheres Sammeln
- Mit erfahrenen Sammler:innen oder Pilzberater:innen unterwegs sein
- Pilzkurse oder geführte Wanderungen besuchen
- Pilze nicht roh verzehren – auch essbare Arten können roh unverträglich sein
- Pilze mit Schwamm statt Lamellen bevorzugen – sie sind meist weniger giftig
Fazit: Pilzsammeln ist ein wunderbares Herbsthobby – aber kein Spiel. Wer sich nicht auskennt, sollte lieber verzichten oder sich gründlich vorbereiten. Denn im Wald lauert nicht nur Genuss, sondern auch Gefahr.
